FAIRTRADE ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen, welchem die Fairtrade International voransteht. Ergänzt wird dieser Verbund durch einige auf nationaler Ebene agierenden Organisationen und Netzwerke von Produzenten und Unternehmen, die für FAIRTRADE das Marketing betreiben. In diesem System werden sowohl die grundlegende strategische Vorgehensweise, Untergrenzen der Preise und Boni als auch Prinzipien, Grundsätze und Regeln festgelegt. Deren Einhaltung und Umsetzung wird von FLOCERT geprüft. Kompletiv dazu bestehen einige rohstoffspezifische Siegel, die dem Verbraucher versichern, dass die entsprechenden Rohstoffe auf faire und nachhaltige Art gehandelt und produziert werden. Durch den Kauf von Produkten mit einem FAIRTRADE-Signet werden Farmer und Farmerinnen wie auch Plantagenarbeiter und Plantagenarbeiterinnen in Dritte-Welt-Ländern unterstützt, indem sie von vorteilhafteren Preisen profitieren und die Arbeitsbedingungen optimiert werden.
Kaffee, Tee, Kakao
Relevanz und Geltungsbereich
Auch in den Kakaoanbaugebieten herrschen unzählige Missstände wie die häufige Unfruchtbarkeit des Bodens und der Bäume, die Abholzung der Wälder, die Belastung durch Chemikalien sowie die unzureichenden Umstände und Löhne für die Arbeiter. Letztere gilt es durch Engagement nachhaltig zu verbessern und somit den entsprechenden Anforderungen der Konsumenten gerecht zu werden. Auch was den Rohstoff Kaffee betrifft, existieren ähnliche Missstände. Auch hier fordern die Konsumenten einen nachhaltigen Umgang mit dem Rohstoff und allen damit verbundenen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Ebenso im Bereich Tee bedarf es mehr Nachhaltigkeit, zumal auf Tee basierende Getränke bei der Weltbevölkerung sehr populär sind. Hier gilt es die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren und die desaströsen Arbeitsumstände in den Anbauregionen zu verbessern. Insbesondere muss der Kinderarbeit, welche in diesen Bereichen leider noch viel zu häufig vorkommt, ein Ende gesetzt werden. Auch der Bereich Haselnüsse ist von diesen menschenunwürdigen und unökologischen Umständen betroffen. Für eine Verbesserung dieser Umstände setzen sich die verschiedenen Organisationen hinter den Zertifizierungen wie FAIRTRADE, UTZ und RFA ein. Darüber hinaus streben UTZ und RFA («Rainforest Alliance») eine gemeinsame Firmierung an, in welcher sie zusammen gegen die vorherrschenden Missstände vorgehen. Das Ziel des Zusammenschlusses ist, eine grössere Reichweite zu generieren und der Zielsetzung eine stärkere Stimme zu geben. Dadurch sollen die Partner und Stakeholder gestärkt werden.
Auch die ZHG möchte den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Kakao, Kaffee, Tee und Haselnüssen verbessern. Nachfolgende Aussagen gelten für alle unter die Zuständigkeit der ZHG fallenden Artikel, die Kakao, Kaffee oder Tee in irgendeiner Form in der Rezeptur enthalten.


Seit Anfang des Jahres 2018 ist UTZ ein Teil der Rainforest Alliance. Dabei setzt die Stiftung ihren Fokus auf wirtschaftlichere Verfahren im Anbau, vorteilhaftere Umstände für die Arbeiter sowie die Wahrung der natürlichen Umwelt. UTZ legt gewisse Standards fest, die wiederum von Kakao-, Kaffee-, Tee- und Haselnuss-Lieferanten eingehalten und realisiert werden müssen, um ihre Produkte nach UTZ zu zertifizieren.
Trägt ein Produkt das Label von UTZ, können die Verbraucher dadurch erkennen, dass der Lebenszyklus des Produktes unter besonders nachhaltigen Aspekten seinen Verlauf nimmt. „UTZ“ stammt aus der Maya-Sprache und bedeutet übersetzt „gut“.

Unter der «Rainforest Alliance» wird eine nicht auf Gewinn ausgerichtete Formation verstanden, welche beabsichtigt, das Zusammenspiel zwischen den Menschen und der Natur in Harmonie zu gestalten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf allen Beteiligten der Ökonomie, des Forstes und des Landes, die für ein Hand-in-Hand-Arbeiten geschützt werden. Die Existenzberechtigung der Allianz begründet sich primär in der Festlegung, Durchführung und Vergabe von Verifizierungen, Zertifizierungen und Auditierungen. Ergänzend dazu existiert ein Rainforest Alliance Certified™-Siegel. Sobald ein Artikel mit diesem Signet versehen ist, gibt dies den Verbrauchern zu verstehen, dass der zugehörige Betrieb nach besonders nachhaltigen Kriterien geprüft sowie bewertet ist und somit einen positiven Beitrag in Richtung aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit liefert.
Massnahmen
Kurzfristig
Das angestrebte Ziel ist eine 100%ige UTZ-Zertifizierung über alle Warenbereiche hinweg.
Bereich Kaffee:
In Zukunft wird eine wird eine Erhöhung des Anteils von zertifiziertem Kaffee angestrebt.
Bereich Kakao:
Nahezu 100 % des in den Produkten eingesetzten Rohstoffes Kakao wird bereits aus UTZ-zertifizierten Quellen bezogen.
Bereich Tee:
Bei Früchte- und Kräutertees wird eine Zertifizierung nach UTZ aufgrund der besseren Bedingungen als in den Anbauregionen bei Grün-/Weiss-/Schwarz- und Rooibos-Tee als aktuell nicht relevant erachtet.
Mittelfristig
Ziel ist es, all jene Produkte im Bereich der drei Rohstoffe Kaffee, Tee und Kakao primär nach FAIRTRADE oder sekundär nach UTZ oder RFA zu zertifizieren. In Sachen FAIRTRADE liegt der Fokus speziell auf dem FAIRTRADE Sourcing Programm und nicht dem Full-FAIRTRADE.[RC1] [SM2]
Hintergrund: FAIRTRADE hat strengere Richtlinien und ist daher UTZ vorzuziehen. Falls kein FAIRTRADE möglich ist, ist UTZ-zertifizierte Ware immer noch einer nicht-zertifizierten Ware vorzuziehen.

